Die subjektive Erzählperspektive

Die subjektive Erzählperspektive erzählt eine Geschichte aus der Sicht eines Ich-Erzählers. Dieser Erzähler beschreibt alles aus seinen eigenen Augen. Er ist eine Figur in der Geschichte selbst. Dabei kann es sich um die Hauptfigur, seinen Widersacher oder auch eine Nebenfigur handeln.

Subjektive Erzählperspektive: Beliebt, aber schwer umzusetzen

Die subjektive Erzählperspektive ist vor allem unter Erstlings-Autoren sehr beliebt. Dies liegt vor allem darin, dass wir an diese Erzählweise gewöhnt sind und sie für uns völlig natürlich ist.

Auch die Glaubwürdigkeit einer Geschichte die quasi als Augenzeugenbericht verfasst ist, ist leichter herzustellen, als bei anderen Erzählperspektiven, wie der auktorialen, personalen oder neutralen Erzählperspektive.

Doch so einfach ist es mit der subjektiven Erzählperspektive nicht. Es erfordert ein hohes Maß an schriftstellerischem Können, eine Geschichte aus einer einzigen Perspektive spannend zu erzählen.

Das Problem ist, dass über nichts berichtet werden kann, was die Figur nicht selbst erlebt hat, es sei denn, es kommen möglicherweise langweilige Erklärungen der erzählenden Figur hinzu. Außerdem können die Gefühle und Gedanken anderer Figuren nur über ihre Art zu sprechen, ihre Handlungen oder ihr Aussehen vermittelt werden. Auch das immerwährende Ich in der Geschichte kann den Leser langweilen oder der Figur den Anstrich des Anbiederns geben. Deshalb sei die subjektive Erzählperspektive mit Vorsicht zu genießen und nur erfahrenen Autoren ohne Vorbehalt anzuraten.

Ist die subjektive Erzählperspektive die richtige für mein Buch?

Wenn nicht klar ist, ob die subjektive oder eine andere Erzählperspektive die richtige ist, wie zum Beispiel die auktoriale Erzählperspektive, die neutrale Erzählperspektive oder die personale Erzählperspektive, empfiehlt es sich, die Geschichte oder Teile der Geschichte aus verschiedenen Perspektiven zu schreiben. Nachdem das Buch einige Tage beiseite gelegt wurde, sollte es nochmals gelesen werden, um zu entscheiden, welche Erzählperspektive die passende ist.