Der Spannungsbogen ist ein elementarer Bestandteil des Dramas und der dramaturgischen Gestaltung. Der Spannungsbogen fesselt den Leser an eine Geschichte. Durch die anfänglichen Handlungen entwickelt er eine Erwartungshaltung oder Wunschvorstellung, wie die Geschichte verlaufen wird. Durch einen geschickt konstruierten Spannungsbogen wird diese Haltung oder Vorstellung über das gesamte Buch hinweg aufrecht erhalten und erst am Ende der Geschichte aufgelöst.
Der Spannungsbogen gibt somit die Dynamik einer Erzählung vor. Er ergibt sich durch das Einführen von Konflikten und aus der Verflechtung von Handlungssträngen. Der Spannungsbogen fesselt den Leser, lässt ihn das Buch verschlingen und hält ihn bis zum Ende des Buches in Atem.
Den Spannungsbogen aufbauen heißt Fragen beim Leser wecken
Ein Spannungsbogen kann sich auf das gesamte Werk beziehen und sich gleichzeitig in jeder einzelnen Szene oder sogar einzelnen Sätzen wiederfinden. Sobald sich der Leser Fragen stellt, wie zum Beispiel „Wer ist diese Figur?“, „Wer ruft das?“, „Wer hat das getan?“ etc. und zunächst im Unklaren bleibt, wird Spannung erzeugt.
Ein weiteres Mittel, um den Spannungsbogen aufrechtzuerhalten, sind unerwartete Geschehnisse. Auch diese werfen beim Leser Fragen auf und machen ihn neugierig, was als nächstes passieren wird.
Ein weiteres Stilmittel zum Erzeugen des Spannungsbogens sind äußere Konflikte. Dem Protagonisten stößt etwas zu. Er sieht sich in der Pflicht zu handeln. Auch ein innerer Konflikt ist ein geeignetes Mittel, um den Leser zu fesseln und die Geschichte spannender zu machen. Der Leser will wissen, wie sich die Hauptfigur entscheiden und welche Konsequenzen diese Entscheidung haben wird.
Schließlich halten auch mögliche Schlussfolgerungen, die der Leser treffen kann, die Spannung einer Geschichte aufrecht. Dies ist zum Beispiel in einem Krimi von sehr großer Bedeutung, um den Spannungsbogen aufrecht zu erhalten und den Leser möglichst lange „im Dunkeln tappen“ zu lassen.